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Die diesjährigen Österreichischen Holzgespräche am 25. November standen unter dem Motto „Der Rohstoff Holz als Lösung für die Klimakrise, aber nicht ohne bewirtschaftete Wälder“.

Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ist das Fundament für das Wirtschafswunder Wald und Holz und aktiver Klimaschutz in zweifacher Hinsicht: Die vermehrte Verwendung von Holz und Holzprodukten ersetzt CO2-intensive bzw. fossile Rohstoffe und zusätzlich wird das klimaschädliche CO2 langfristig in den Holzprodukten und Holzhäusern gespeichert. Maßnahmen wie sie die europäische Waldstrategie vorsieht, verhindern durch undifferenzierte großflächige Außernutzungsstellungen eine verstärkte Verwendung des nachwachsenden und umweltfreundlichen Werkstoffes Holz und gefährden damit nicht nur die Schlüsselrolle von Wald und Holz für den Klimaschutz, sondern führen zusätzlich zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und Wirtschaftsleistung.

Erstmalig vorgestellt wurde die Gemeinsame Erklärung der Wertschöpfungskette Forst Holz Papier zur EU-Waldstrategie „Holz schützt Klima und schafft Arbeit“. Durch die gemeinsame Unterstützung von Forstwirtschaft und Industrie soll die Deklaration eine Verstärkung der Wiener Deklaration vom 4. Oktober sein, da das wichtige Thema der Rohstoffbasis alle Branchen des Holzsektors gleichermaßen betrifft. Alle FHP-Spitzenvertreter haben diese Erklärung unterzeichnet. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist einer der wesentlichen Faktoren für eine biobasierte Wirtschaft und ein Schlüsselelement im Kampf gegen den Klimawandel. Mit der im Juli 2021 vorgestellten EU-Waldstrategie bis 2030 wird diese Schlüsselrolle gefährdet. Vor allem die darin vorgesehenen waldbezogenen Maßnahmen haben das große Potential, die nachhaltige Produktion von Holz nicht nur unnötig zu verteuern, sondern die nachhaltige Holzerntemenge in Europa drastisch zu reduzieren. Nach Berechnungen des Thünen-Institutes würde sich die Holznutzung in der EU 27 um 42 Prozent verringern. Holz müsste aus Drittländern wie den USA, Russland, Kanada und Brasilien – alles Länder mit niedrigeren Bewirtschaftungsstandards als Europa – importiert werden.

Die Vertreter der Wertschöpfungskette Forst Holz Papier in Österreich fordern daher von der Europäischen Kommission ein Umdenken und Einlenken.

Rudolf Rosenstatter (Vorsitzender Kooperationsplattform – FHP 2016 -2021)

„Das Potential des nachwachsenden Rohstoffes Holz für den Klimaschutz und die Volkswirtschaft ist riesig und die verstärkte Verwendung von Holz und Holzprodukten auch von der Gesellschaft gewünscht. Mit der vorliegenden EU-Waldstrategie werden die Klimaschutzziele konterkariert und die Rohstoffbasis der ganzen Wertschöpfungskette gefährdet. Schon eine Reduktion der Rohstoffbasis im Ausmaß von 10 Prozent würde einen Wertschöpfungsverlust in der Holz- und Forstwirtschaft von 1,75 Milliarden Euro bedeuten und 25.000 Menschen würden ihre Arbeitsplätze verlieren. Das können wir uns auch im Lichte der Covid19-Krise nicht ansatzweise leisten. Umso wichtiger ist es, dass mit der heute vorgestellten gemeinsamen Erklärung „Holz schützt Klima und schafft Arbeit“ Forstwirtschaft und Industrie vereint ein Zeichen setzen.

Erich Wiesner (FHP Vorsitzender 2022 +)

„Holz verbindet Ökologie und Ökonomie in idealtypischer Weise. Was kann man heute besseres tun, als nachhaltig Bäume zu pflanzen und in langlebigen Holzprodukten wie im Holzbau die Speicherung des Kohlenstoffs über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte zu verlängern. Gleichzeitig können dadurch Materialien substituiert werden, die nur mit hohem Energieaufwand und CO2-Ausstoß hergestellt werden können. Das wichtige Thema der Rohstoffbasis betrifft alle Branchen des Holzsektors gelichermaßen. Umso mehr freut es mich, dass alle Spitzenvertreter der Wertschöpfungskette Holz die gemeinsame Deklaration der Wertschöpfungskette Forst Holz Papier zur EU-Waldstrategie „Holz schützt Klima und schafft Arbeit“ unterzeichnet haben.“

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